Nach drei Jahren Corona-Zwangspause war es wieder soweit: Grundschüler der vierten Klasse durften einen Nachmittag lang die Christoph-von-Schmid-Schule kennenlernen.
Ganz überwältigt stand Direktor Frank Decke bei der Begrüßung in der brechend vollen Aula vor einem erwartungsvollen Publikum aus Grundschülern und deren Eltern und lud sie ein, die vielfältigen Angebote ausgiebig zu erkunden. Schüler und Lehrer hatten sich zusammen wieder ins Zeug gelegt, um den Gästen einen lebendigen Eindruck ihrer Schule zu vermitteln.
Der musische Bereich ist in der Thannhausener Realschule besonders stark repräsentiert. Schon bei der Begrüßung hatten Chor- und Bläserklasse unter Leitung von Monika Linder und Anja Wiest die Gäste musikalisch eingestimmt. Im Kunstsaal durften die Kinder unter fachkundiger Anleitung „Zufallsbilder“ in verschiedenen Techniken erstellen, während sie in der Sporthalle die Qual der Wahl zwischen Einradfahren und einem Jonglagekurs hatten. Überhaupt sind es gerade auch die Aktivitäten außerhalb des Regelunterrichts, die die Besonderheit dieser Schule ausmachen. Die Chor- und Orchesterklassen wurden eingangs schon erwähnt. Wer eher künstlerisch begabt ist, kann im Wahlfach „Schulhausgestaltung“ bei Frau Lenz seine Talente entfalten. Schüler erhalten von Anfang an die Gelegenheit, sich im Schulleben einzubringen, die „Aktive SMV“ macht hier ihrem Namen alle Ehre. Ein von Schülern durchgeführtes Betreuungssystem für die neuen Mitschüler sind die „Fünftklasstutoren“. Sie kümmerten sich an diesem Nachmittag besonders um die Gäste und sie werden während der ersten Schulwoche im September für einen reibungslosen Start der „Kleinen“ sorgen.
Aber natürlich wird hier auch gelernt, und zwar mit Spaß und unterstützt von modernen Medien. Im IT-Saal erhielten man einen Einblick in die verschiedenen Bereiche der Informationstechnologie. Nebenan hatten die Biologielehrer unter Einsatz der reichhaltigen Sammlung an Tierpräparaten eine formidable Ausstellung zu verschiedenen Aspekten ihres Fachs zusammengestellt. Einem menschlichen (Plastik-) Torso konnte man mit Schaudern einzelne Organe entnehmen, um sie später wieder ordentlich in der Bauchhöhle zu verstauen. Förmlich umlagert war der Raum, in dem Konrektor Florian Daniek das Fach „Robotik“ vorstellte. Der Mathematik- und Physiklehrer bietet diesen Kurs nachmittags für interessierte Schüler an. Staunend verfolgten die Kinder die Bewegungen selbst gebauter Roboterfahrzeuge und bekamen an schuleigenen I-Pads Einblick in die Grundlagen der Programmierung. Ein „Renner“ waren auch die kleinen Experimente, die Physiklehrerin Bianca Rossow vorbereitet hatte. Da konnte man kleine Monster aus Knetmasse, Knopfzellen und LED-Lämpchen bauen und aus zwei Hälften einer Kartoffel Strom gewinnen. Bei Sebastian Breu in der Chemie schließlich staunten Eltern und Kinder, wie man aus einer Kupfermünze unter Einsatz von ein wenig Rohrreiniger, Zinkpulver und Hitze zunächst eine „Silber“- und danach eine „Goldmünze“ herstellen konnte.
Wer wollte, konnte sich an zwischendurch in der Schulküche bei selbstgebackenem Kuchen und Kaffee stärken. Zugleich erhielten die Gäste Informationen rund um das bei Schülern sehr beliebte Fach „Haushalt und Ernährungslehre“.
Das Fach Deutsch bildet zusammen mit den modernen Fremdsprachen Englisch und Französisch einen wichtigen Schwerpunkt des Unterrichts. Spielerisch wurden die Kinder mit den Lerninhalten vertraut gemacht. Bei einem Wörterrätsel konnten sie ihren Wortschatz testen, in aktuellen Jugendbüchern schmökern oder kreativ gestaltete Buchreferate bewundern. Die Fachschaft Englisch wartete ihre Gäste mit der Spezialität „Shortbread“ und – selbstredend – Tee auf. Daneben erfuhr man viel Wissenwertes über Land und Leute. Aus dem Zimmer der Fachschaft Französisch duftete es herrlich nach „Goufres“ (zu Deutsch: Waffeln). Wer sich daran gütlich getan hatte, erfuhr von Fachschaftsleiterin Christine Kämpfle Interessantes über Kultur und Sprache unseres wichtigsten Nachbarn in Europa.
Geschichte und Erdkunde sind Fächer, die kaum zu trennen sind. Michael Oczipinsky hatte Nachbildungen berühmter archäologischer Fundstücke mitgebracht und bei Katrin Michaelis konnte man anhand von anschaulichen Modellen etwas über den Lauf der Gestirne oder Vulkanismus erfahren.
Viel zu schnell waren die zwei Stunden vorbei und schließlich traf man sich wieder zum Schlussvortrag von Direktor Frank Decke in der Sporthalle. Er informierte über weitere Angebote der Schule und gab Hinweise zu Anmeldung und Übertritt an die Realschule. Eine Besonderheit ist etwa die „offene Ganztagesgruppe“. Das grundsätzlich kostenfreie Angebot umfasst Hausaufgabenbetreuung, Förderunterrichte sowie verschiedenartige Freizeitangebote, lediglich das Mittagessen in der Mensa der Mittelschule muss bezahlt werden. Besonders betonte er, dass sich der an anderen Schulformen so stark kritisierte Nachmittagsunterricht auf einige Stunden Sport in der achten Klasse sowie auf die freiwilligen Bildungsangebote der Schule beschränke. Die Realschule sei heute für viele Eltern und Kinder gerade deshalb die erste Wahl, dies umso mehr, als den Schülern mit der Mittleren Reife wirklich ALLE Bildungswege von der Berufsausbildung bis zum Abitur weiterhin offen stünden. Viele Absolventen besuchen die FOS und erwerben dort die fachgebundene oder die Allgemeine Hochschulreife. Auch der Wechsel in die 11. Klasse des Gymnasiums ist möglich.
Frank Decke betonte am Ende, wie wichtig es sei, dass Schule und Eltern eng zusammenwirken. „Jedes uns anvertraute Kind wollen wir zu einem Abschluss führen und zu einem mündigen Bürger erziehen. Das schaffen wir auch, wenn Schule und Eltern gemeinsam daran arbeiten.“
Sämtliche Informationen zum Übertritt und zur Aufnahme in die fünfte Klasse finden sich auf der Schulhomepage unter folgendem Link:
https://www.rs-thannhausen.de/index.php/beratung/wege
Text: Wolfgang Werz
Bilder: Wolfgang Werz
Das eine Bild zeigt Grundschüler beim Ausprobieren der i-Pads im Robotik-Kurs
Das zweite Bild zeigt eine Grundschülerin, die von einer der im Artikel erwähnten Tutorinnen beim Malen im Kunstbereich betreut wird: